Es herrscht Linksverkehr. Denken Sie jederzeit daran. Bedenken Sie: auf Malta das Auto immer der Stärkere ist. Malteser halten zwar an, aber immer erst in letzter Sekunde und nur wenn sie deutlich erkennen können, dass jemand die Straße auch tatsächlich überqueren will.

Auf der Insel findet man so gut wie alle Arten von Autos. Vom Lamborghini bis zur Ente. HotRoads, getunte Ferraris und unidentifizierbare „Rostlauben“ oder Oldtimer.

Der Straßenverkehr ist auf den ersten Blick verwirrend und chaotisch, doch er hat System. Auf Malta nimmt man Rücksicht und beharrt nicht auf seine Rechte. Die Unfallzahlen sind sehr niedrig, was auch durch die Geschwindigkeitsbeschränkung von 40 bis 60 km/h zu erklären ist. Es gibt es rund 400 Kreisverkehre und seit kurzem rund 50 Ampeln.

Wenn Sie mit einem Leihwagen auf Erkundungstour gehen, sollten Sie immer Rücksicht nehmen. Verständigen Sie sich per Handzeichen, Lichtzeichen oder Hupe mit anderen Verkehrsteilnehmern. Tanken auf Malta ist noch erfreulich, Superbenzin kostet 1,15 Euro. Denken Sie aber an die unterschiedlichen Straßenbeläge, sonst landet man schnell mal neben der Straße.

Parken können Sie auf Malta eigentlich wo und wie Sie wollen. Nur behindern Sie niemanden und parken nie auf gelben Streifen am Fahrbahnrand, denn es gibt auch auf Malta Politessen. Sie sind genauso freundlich und unerbittlich wie in Deutschland.

Sich auf Maltas Straßen zurecht zu finden ist wiederum recht einfach. Die Ausschilderung ist gut und die ausgebauten Hauptstrassen führen sicher zum Ziel. Schwierig wird es innerhalb der kleinen Orte.

Auf die Frage warum er immer in der Mitte der Strasse fahre, sagte uns ein maltesischer Freund: „Damit die Engländer und die Deutschen sich nicht in die Quere kommen. Die Einen sind es gewohnt links zu fahren, die Anderen gewohnt rechts zu fahren., also ist die Mitte der sicherste Streckenabschnitt.“

Eine gewisse Logik ist dieser Antwort nicht zu entbehren. Trotzdem gilt auf Malta das Linksfahren und bedeutet für alle Rechtsfahrer eine Umgewöhnung. Zumal die Straßenverhältnisse nicht unbedingt mit den heimischen zu vergleichen sind.

Dies gilt übrigens auch für die schmalen Bürgersteige. Zu Hause ist man es gewohnt, dass man ebene Bürgersteige antrifft. Hier wird der Bürgersteig den Bodenunebenheiten angepasst. So kann es durchaus passieren, dass man plötzlich in ein tiefes Loch tritt.

Es ist daher ratsam die Flip-Flops nur am Strand zu tragen. Festes Schuhwerk sollte auf Malta zum Alltag gehören.

Warum Malteserinnen auf so hohen Stöckelschuhen sicher laufen, ist nicht eindeutig zu beweisen. Wahrscheinlich, weil sie es von klein auf gewohnt sind, über schlechte Bürgersteige und Straßen zu laufen. Urlauber sollten es bei diesen Gegebenheiten besser nicht versuchen.

Wenn es auf Malta anfängt zu regnen, hört es so schnell nicht wieder auf. Was gut für die Pflanzen und die restliche Umwelt ist, kann sich sehr schnell zum Negativen auf den Straßenverkehr auswirken. Innerhalb von fünf Minuten können in manchen Teilen die Straßen unter Wasser stehen, da keine Abwasser-Kanalisation wie in Deutschland vorhanden ist. Die Einheimischen betrachten das sehr nüchtern, sie sagen nur „das Wasser wird schon irgendwie ins Meer fließen“. So ist es dann auch: wenn der Regen wieder aufhört, ist die Überflutung meistens auch nach einer halben Stunde vorbei. In dieser Zeit passieren jedoch oft viele Unfälle, da es bei Regen auf Malta’s Straßen äußerst rutschig wird und man daher sehr langsam fahren sollte, um nicht ins Schleudern zu kommen. Es ist ein bisschen zu vergleichen mit einer leichten Schneedecke im Winter bei uns in Deutschland.

Wenn dann doch mal ein Unfall passieren sollte, muss man nicht unbedingt die Polizei (Direkt-Telefon 191) rufen. Auf Malta gibt es nämlich die sogenannten LOKAL WARDENS (Direkt-Telefon 21320202), die man für Unfälle ohne Verletzte anrufen muss. Die Polizei ruft man nur bei Unfällen mit Verletzten. Doch Vorsicht: die WARDENS, mit den weißen Autos dürfen auch Strafzettel ausstellen und lassen sich auf keinerlei Diskussionen ein.